KooWo Volkersdorf – Nähe Graz

Das Projekt „KooWo“ (Kooperatives Wohnen Volkersdorf) feierte am Wochenende 20. und 21. Sep. 2019 den Einzug der 28 Parteien in die nun fertiggestellte Anlage. Gemeinsam mit der Wohnprojekte-Genossenschaft „WoGen“ wurde diese innovative Siedlung mit viel Beteiligung der Bewohner*innen geplant und errichtet. „Wir sind das am schnellsten in die Tat umgesetzte Projekt dieser Größe und Art in Österreich. Dies verdanken wir den tollen Menschen und all den glücklichen Umständen“, lässt der „Urvater“ und Architekt Werner Schwarz wissen.

Die Wohnungen bieten Platz für Singles, Paare und Familien. Auch eine solidarische Wohneinheit für eine Familie mit Fluchthintergrund wurde mitfinanziert. Jung und alt werden im Wohnprojekt KooWo generationsübergreifend, gemeinsam, ökologisch und energieeffizient wohnen. Dafür wurden drei Neubauten für 28 Wohneinheiten in Holzbauweise mit ca. 2100 m2 Gesamtfläche errichtet. Der bereits bestehende Bauernhof wurde revitalisiert und steht nun zur gemeinschaftlichen Nutzung zur Verfügung. Auf ökologisches Bauen wurde großen Wert gelegt. Eine Photovoltaik-Anlage mit ca. 37 kWp versorgt die BewohnerInnen nachhaltig mit Strom – geheizt wird mit Hackschnitzeln aus der Region. Etwaiger Überschuss an Solarstrom wird mit einem maßgeschneiderten Energiemanagementsystem für die Warmwasserbereitung hauptsächlich im Sommer genutzt. Die CO2-Einsparungen werden von AEE INTEC in einer Begleitforschung im Wohnbetrieb gemessen. Insgesamtes Projektvolumen sind € 6 Mio. netto. Durch die Gemeinschaftsflächen ergibt sich in Zukunft auch Platz für Co-Working und Vernetzung in der Gemeinde. Außerdem bieten die ca. 3 ha. landwirtschaftliche Nutzfläche das Potential einer solidarisch organisierten Landwirtschaft, die ihren Schwerpunkt auf biologischem und regionalem Anbau nach den Prinzipien der Permakultur legt.

„Das große Vertrauen, welches die Gründerinnen und Gründer an ihre Idee glauben hat lassen, und der Wille ein innovatives und ländliches Wohnen im Sinne eines solidarischen Miteinanders zu schaffen, begleitet uns seit Oktober 2015. Seither ist es dem Tatendrang, dem Mut und dem Enthusiasmus der „KooWos“ zu verdanken, dass wir hier einziehen dürfen“, erinnert sich Ursula Molitschnig, KooWo seit erster Stunde. „Wir KooWos sind mittlerweile 41 Erwachsene und 26 Kinder. Es erfüllt uns mit Stolz, dass die Idee nach einem lebendigen Miteinander solch großen Anklang findet“.

KooWo ist ein gemeinschaftliches Wohnprojekt. Unsere Gruppe hat 28  Wohneinheiten für etwa 43 Erwachsene und 20 Kinder und Jugendliche.

Wir sehen gemeinschaftliches Wohnen als Antwort auf das Altern der Gesellschaft, die Knappheit bezahlbaren Wohnraums und als Beitrag zur Ausbreitung nachhaltiger Lebensformen. Wir vereinen in unserer Vision

  • vielfältige soziale Aspekte eines generationsübergreifenden Lebens in Gemeinschaft
  • einen landwirtschaftlichen Schwerpunkt zur teilweisen Selbstversorgung
  • ökologische Aspekte der Schonung natürlicher Ressourcen
  • die Nutzung von erneuerbaren Energien sowie
  • die Möglichkeit für Co-Working in der Region.

Projektbeschreibung erstellt vom Verein

Kooperatives Wohnen Volkersdorf

ZVR-Zahl:135835632

http://www.koowo.at/

https://www.facebook.com/koowovolkersdorf/

koowo.volkersdorf@gmail.com

Der Verein steht für Fragen zum Projekt und zur Gruppe zur Verfügung.

Unser Grundstück

Auf dem 3,6ha großen Grundstück gegenüber des Ortskerns von Volkersdorf befindet sich bereits ein Altbestand bestehend aus einem Dreikanthof und einem Bauernhaus. Die Freiflächen gliedern sich in 1ha Bauland und 1,8ha landwirtschaftliche Nutzfläche sowie 0,8ha Wiese. Der Rabnitzbach fließt im Grünland ein Stück weit durch das Grundstück.

Unsere Vision

Wir streben nach einem gelingenden Miteinander

und einem Leben in Einklang mit der Natur

durch unser Vertrauen in menschlichen Vielklang.

Unsere Ziele

Wir ermöglichen ein gemeinschaftliches und generationsübergreifendes Wohnen.

Gemeinschaftliches Leben

Eine in ihrer Kraft und Dynamik beständige Gemeinschaft schafft vielfältige Möglichkeiten zur gegenseitigen Unterstützung im Alltag und trägt so zur geistigen, seelischen und körperlichen Entwicklung und Gesunderhaltung eines Menschseins in Beziehung bei.

Die Gestaltungsmöglichkeiten einer Gemeinschaft schaffen

  • ein kinderfreundliches Umfeld,
  • barrierefreie Wohneinheiten für ältere Mitglieder
  • kostengünstigen Wohnraum für benachteiligte Gruppen wie z.B. Alleinerziehende, flüchtende Menschen
  • Synergien, die der Gemeinschaft, der Umgebung und jedem Einzelnen zugutekommen

Gemeinschaftliche Einrichtungen

Wir teilen Ressourcen wie Räume, Fahrzeuge oder Geräte, die von Einzelnen selten genutzt oder nur gegen Entgelt bezogen werden. Dadurch senken wir Kosten, aber auch Material- und Energieverbrauch. Diese ressourcensparende Haltung bezieht sich auch auf viele recycelbare Dinge. Dem Wegwerfen und neu Kaufen stehen Wiederverwendung und Verwertung gegenüber. Auf diese Weise kann der ökologische Fußabdruck vermindert werden.

Landwirtschaftlicher Schwerpunkt

Wir betreiben gemeinsam eine nachhaltige Landwirtschaft. Somit werden Nahrungsmittel für den eigenen Bedarf von uns produziert und verarbeitet. Hierbei streben wir einen möglichst hohen Selbstversorgungsgrad an und legen dabei Wert auf Faktoren wie:

  • eine biologische Wirtschaftsweise,
  • Bodenverbesserung,
  • das Wohlergehen von Menschen, Tieren und Pflanzen,
  • Einsatz von sortenfestem Saatgut und
  • Müllreduktion und -vermeidung.

Berufliche Verankerung mittels Co-Working

Co-Working ermöglicht, dass sich vielfältige Professionen im ländlichen Raum langfristig ansiedeln. Eine übergreifende Zusammenarbeit und der Austausch zwischen unterschiedlichen Professionen werden gefördert, wodurch „co-kreative“ Konzepte entstehen.

Durch das Teilen von Räumen wird Platz gespart, werden Kosten gesenkt und durch ein breit gefächertes Wissen profitieren alle Parteien.

So können langfristig „seelenvolle Arbeitsplätze“ in der Region geschaffen werden, die in einer schnelllebigen Zeit mit hohem Stressniveau neue Lebensqualitäten hervorbringen.

Energieeffiziente und flächensparende Bauweise

Sowohl die Umsetzung des Revitalisierungskonzeptes des vorhandenen Altbestandes der Gebäude, als auch die Einbettung in die Baulandschaft der dörflichen Struktur entsprechen unserer Grundhaltung. Energieeffizienz und Flächenersparnis gelten als Gestaltungsprinzipien und nehmen bei der Planung, Umsetzung und Lebensformentwicklung viel Raum ein. So zeigt sich dieser achtsame Umgang auch durch geringe Versiegelung im Außenbereich.

Einbindung in die Gemeinde

Es ist uns ein Anliegen die gegebene Infrastruktur im Sinne des Gemeinwesens zu aktivieren und zu beleben. Unsere landwirtschaftliche Ausrichtung und die Möglichkeit für Co-Working stärken den sozialen Zusammenhalt in einer Gemeinde und schaffen Raum für neue, innovative und kreative Projekte.